6 Tipps beim Handy Videos selber machen

6 Tipps beim Handy Videos selber machen

Content Produktion wird nicht nur dank Social Media immer schnelllebiger. Texte, Grafiken und auch Videos müssen heutzutage schneller als bisher fertiggestellt werden um am Puls der Zeit zu bleiben. Kein Wunder also, dass man bei einem kleinen Dreh nicht gleich eine ganze Produktionsfirma beauftragen kann. Das ist auch gar nicht mehr nötig. Unsere Smartphones bringen heutzutage alles mit, was wichtig ist, um selbst kleine Videos aufzunehmen. Dieser Blogartikel soll euch dabei helfen, mit möglichst wenig Aufwand, nur mit eurem Smartphone und passenden Gadgets, tolle Videos aufzunehmen. 

Die Idee: Was filmt ihr? Euch oder andere?

Bevor ihr mit dem Filmen loslegt, müsst ihr euch zunächst die Frage stellen, was gefilmt werden soll. Die Möglichkeiten sind quasi unendlich und eurer Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Hier möchten wir euch beispielhaft zwei gerne genutzte Varianten der Film Erstellung vorstellen. 

Möglichkeit 1: ihr filmt euch selbst. Hierbei steht ihr zum Beispiel vor einer Wand oder einem ansprechenden Hintergrund und sprecht in die Kamera. Ihr erzählt etwas zu einem Thema, oder führt ein Interview mit einem realen oder fiktiven Gesprächspartner.

Möglichkeit 2: Ihr filmt nicht euch oder euer Gegenüber sondern die Umgebung. Das können Messen, Feste oder Ereignisse in eurer Stadt sein. Bei beiden Varianten sind jeweils andere Merkmale zu beachten, inhaltlich wie technisch.

 

Der Inhalt: Was ihr sagen und worauf ihr achten solltet

Bevor ihr euch um die Technik kümmert, muss die Idee des Videos stehen. Was soll der Inhalt sein? Filmt ihr euch, andere Personen oder andere Szenarien? 

Sobald Personen gefilmt werden, ist das Erscheinungsbild essentiell, um professionell im Video rüber zu kommen. Hinzu kommt, dass ihr euch wohler fühlt, wenn ihr euch sicher seid, dass alles passt: Ihr seht im Video gut aus und müsst euch keine Gedanken machen, ob die Haare vielleicht doch ungünstig liegen oder das Hemd unschöne Falten wirft!

Also überprüft vor dem Dreh:

  • ob die Person vor der Kamera auch saubere Kleidung ohne Flecken oder Falten trägt
  • sitzen die Haare?
  • steht lieber vor der Kamera anstatt zu sitzen

Anschließend gilt: Locker bleiben! Sprecht so, wie ihr es auch in einem normalen Gespräch tun würdet und lasst euch von der Kamera nicht nervös machen oder einschüchtern. Solltet ihr euch mal versprechen, ist das kein Problem. Atmet tief durch und beginnt euren Satz noch einmal von vorne. In der Postproduktion wählt ihr dann die Aufnahme aus, die euch am besten gefallen hat. Lasst hierfür die Kameraaufnahme einfach immer weiterlaufen bis ihr auch wirklich alles im Kasten habt. Müsst ihr nach jedem Versprecher erst zum Smartphone laufen um die Aufnahme neu zu starten kostete das nicht nur unnötig viel Zeit, sondern bringt euch erst recht aus der Ruhe. 

Filmt ihr die Umgebung, sind andere Dinge wichtig: Sind Menschen zu sehen? Diese müssen euch ihre Einwilligung geben, gefilmt zu werden. Scheint die Sonne? Sie bietet euch zwar eine tolle Möglichkeit für gutes Licht, kann allerdings auch genauso die Linse blenden oder unschöne Schatten werfen, die eure Aufnahme kaputt machen.

 

 

Technik - Das braucht ihr für das Handy Video

Prinzipiell benötigt ihr nur eines: Euer Smartphone! Damit ist die Grundlage für das Filmen schon mal geschaffen. Doch natürlich gibt es noch einige technische Gadgets, wie ihr euer Video noch ansprechender und professioneller gestalten könnt.

Technisch ist es empfehlenswert, dass euer Smartphone mindestens mit einer Full HD Auflösung von 1920x1080 Pixeln, besser aber noch in einer 4K Auflösung filmen kann. Das ist wichtig, damit wir später mehr Möglichkeiten haben, mit dem Filmmaterial zu arbeiten. Je höher die Auflösung, desto weiter können wir zum Beispiel zoomen und können unser Video damit leichter für verschiedene Social Media Formate optimieren. Beachtet aber, dass 4K Aufnahmen sehr große Files werden, daher ist es essentiell, ausreichend freien Speicher auf dem Smartphone zu haben. Ein ungefährer Richtwert sind pro 1 Minute 1GB. Je nachdem, mit wie vielen Bildern pro Sekunde (fps) gefilmt wird, kann die Größe auch erhöht werden. Standard sollte hierbei 30 fps sein. Für Aufnahmen, die später in Zeitlupe dargestellt werden sollten, empfehlen sich 60fps, um doppelt so viele Bilder zur Verfügung zu haben und Ruckler zu vermeiden.

stativ

Technik Gadget Nr. 1: Stativ

Nun muss euer Smartphone natürlich auch noch auf euch gerichtet sein. Damit ihr sicher gehen könnt dass die Kamera stabil bleibt und nicht wackelt, empfiehlt sich hierfür ein Stativ. Grundsätzlich könnt ihr erstmal jedes Stativ nehmen, was ihr vielleicht durch Fotografie sowieso zur Hand habt. Wichtig wird dann der Aufsatz für das Smartphone. Den schraubt ihr einfach oben auf das Stativ und könnt das Smartphone dann in die Halterung einklemmen.

Wenn ihr kein Stativ zur Hand habt könnt ihr euer Smartphone auch auf einen Tisch stellen, der auf eurer Höhe ist. Entweder habt ihr sowieso eine Handyhülle, die sich aufklappen lässt, oder ihr könnt das Handy leicht gegen einen anderen Gegenstand lehnen. Es darf dabei natürlich nur nicht umfallen. Ein Workaround gegen eine wackelige Kamera, wenn euch jemand mit dem Handy in der Hand filmt, ist es aber allemal.

Mikrofon

Technik Gadget Nr. 2: Mikrofon

Zu einem sauberen Bild fehlt dann noch der klare Ton. Euer Smartphone ist während der Aufnahme ja 1 bis 2 Meter von euch entfernt, wodurch das eingebaute Mikrofon zusätzlich zu eurer Stimme auch die Umgebungsgeräusche mit aufnimmt. Das heißt dass ihr immer ein Grundrauschen mit in eurem Video habt und ihr somit schlechter zu hören seid.

Es gibt verschiedene Mikrofontypen, die ihr hierfür benutzen könnt. Am kostengünstigsten und einfachsten ist ein Lavalier Mikrofon. Das ist ein kleines Ansteckmikro, das ihr an euren Kragen befestigt. Mit einem Kabel schließt ihr es an euer Smartphone an. Euer Smartphone sollte nun automatisch als Eingangssignal das Mikrofon auswählen und so nur noch eure Stimme und nicht mehr die Umgebungsgeräusche aufnehmen.

Bei einem Ansteckmikrofon solltet ihr beachten, dass wenn ihr euch bewegt, kein Kleidungsstück an das Mikrofon kommt, da dies zu Störgeräuschen führt. 

Eine etwas teurere Alternative ist ein Lavalier Mikrofon, welches ihr nicht über ein Kabel, sondern eine Funkverbindung mit dem Handy verbindet. Der Vorteil hierbei ist, dass ihr euch trotzdem frei im Raum bewegen könnt und ihr nicht immer auf die Kabellänge achten müsst. Dafür aber auf immer volle Batterien, die im Gegensatz zur Kabelvariante, benötigt werden. Was für euch besser passt, müsst ihr individuell entscheiden. Wollt ihr euch aber nur stehend ohne große Bewegung filmen, reicht die Kabelversion völlig aus. Zu beachten ist hierbei auch, dass aktuelle iPhone Modelle keinen Klinkenanschluss mehr haben und Bluetooth Mikrofone dadurch praktischer werden, und auf den umständlichen Adapter verzichtet werden kann.

Licht

Technik Gadget Nr. 3: Licht

Jetzt haben wir guten Ton. Was noch fehlt ist das gute Bild. Um euch und die Szene besser auszuleuchten, könnt ihr Softboxen holen. Wenn ihr neben einem Fenster steht und so genügend Sonnenlicht einfällt, benötigt ihr nicht zwingend ein extra Licht, bzw. sollte eine Softbox zur Ausleuchtung der anderen Seite genügen. Ob ihr zusätzliches Licht braucht, müsst ihr selbst entscheiden. Wenn ihr das aufgenommene Material anschaut und euer Gesicht zu dunkel ist oder beispielsweise das Bild Störungen aufweist, kann ein Licht helfen, die Bildqualität zu optimieren.

Hierbei sollte ein Licht immer im 45° Winkel auf euer Gesicht scheinen und euch so von der rechten vorderen Seite ausleuchten. Solltet ihr auf der linken Seite nicht genügend natürliches Licht durch ein offenes Fenster haben und eure Gesichtshälfte dadurch zu Dunkel wirken, könntet ihr eine zusätzliche zweite Softbox benutzen. Die steht etwas weiter weg, um nicht das helle Führungslicht von rechts zu stören. Sie bietet gerade so viel Helligkeit, dass euer Gesicht gleichmäßig ausgeleuchtet ist.

 

Praktische Apps für Aufnahme, Schnitt und Post Produktion

Zum Filmen reicht eigentlich eure vorinstallierte Kamera App auf eurem Smartphone. Alternativ ist die FiLMiCPro App für 12,99€ im App Store allerdings auch empfehlenswert und bietet mehr Einstellungen für professionellen Videodreh wie einen manuellen Fokus, einstellbaren ISO Wert sowie viele weitere Funktionen, die bei den vorinstallierten Kamera Apps meist fehlen.

Die beiden Screenshots zeigen eine Standard Kamera App im Vergleich zur FiLMiCPro App mit wesentlich mehr Funktionen.

KameraFiLMiCPRO

Für den Schnitt eignet sich die App InShot. Schon die kostenlose Version bietet euch eine Menge an Nachbearbeitungsfunktionen. So lassen schon die Schnittfunktionen keine Wünsche mehr offen. Neben den Standardfunktionen wie Trimmen, also Anfang und Ende der Aufnahme schneiden, bis hin zu mehreren Schnitten und freier Anordnung der Videoschnipsel ist alles möglich. Wollt ihr euer Video auf verschiedenen Social Media Plattformen veröffentlichen bietet euch InShot viele vorgespeicherte Formate, die passend benannt und sofort erkennbar sind. Euer Video wird automatisch an das Format angepasst, zusätzlich könnt ihr aber noch selbst Hand anlegen und den Bildausschnitt und Zoom selbst festlegen. Zudem könnt ihr Grafiken, Sounds, Musik einfügen und über die Zeitleiste genau festlegen wann und wo sie angezeigt werden sollen. 

 

Auf die Plätze fertig: Action!

Jetzt kann es losgehen! Ihr habt ausreichend freien Speicher auf eurem Smartphone und es so platziert, dass es die Szene, die gefilmt werden soll, ideal einfängt. Der Sprecher trägt ein Mikrofon, damit er im finalen Video bestmöglich zu verstehen ist. Und sollte das Sonnenlicht nicht hell genug sein, stehen zwei platzierte Softboxen bereit, um eure Szene auszuleuchten. Ihr habt nochmal überprüft, ob die Person vor der Kamera gepflegt aussieht und keine abstehenden Haare oder Falten in der Kleidung hat. Außerdem habt ihr im Kopf was ihr sagen oder filmen wollt? Dann fehlt nur noch der Druck auf die Aufnahmetaste. Und nicht vergessen: Locker bleiben!

 

 

Unsere 6 Tipps im Überblick

  1. Stativ um stabiles Bild zu bekommen
  2. Mikrofon sorgt für sauberen Ton
  3. Licht für eine schönere Ausleuchtung
  4. Inhalt des Videos bereits im Kopf haben
  5. Aussehen gecheckt: Keine Falten, Flecken oder abstehenden Haare
  6. Locker bleiben!