Studie digitale Transformation 2018: Unternehmen müssen ihr Geschäftsmodell kritisch hinterfragen
Die Digitalagentur etventure hat in Zusammenarbeit mit der GFK das dritte Jahr in Folge ihre Studie zur digitalen Transformation in Deutschland durchgeführt und veröffentlicht. Dazu wurden Entscheidungsträger bei rund 2.000 deutschen Unternehmen, die jährlich mindestens 250 Mio. Euro umsetzen, telefonisch zu Stellenwert und Status quo der digitalen Transformation befragt. In den Fragen drehte es sich um bestehende und geplante Digitalaktivitäten, Setup und Methoden, die Qualifikation der Mitarbeiter und dem Wandel der Unternehmenskultur sowie die digitale Zukunft von Wirtschaft und Gesellschaft.
Deutsche Unternehmen hinken bei der digitalen Transformation hinterher
Das Ergebnis der Studie ergibt ein widersprüchliches Bild: zum einen sind sich die Unternehmen über die Bedeutung der Thematik bewusst (62% der Unternehmen sehen die digitale Transformation als eines der Top 3 Themen, die sie aktuell beschäftigen) und sehen ihre eigene Branche stark oder sogar sehr stark durch die digitale Transformation im Wandel (49% der Unternehmen). Ihr eigenes Geschäftsmodell sehen sie jedoch durch die Digitalisierung nicht vom Wandel bedroht (21% der Unternehmen).
Dies hat unter anderem damit zu tun, dass die Unternehmen ein falsches Verständnis von dem Begriff der digitalen Transformation haben. Denn 55% der befragten Unternehmen verstehen unter dem Begriff die Digitalisierung ihrer bestehenden Prozesse, nur 28% sehen darunter die Entwicklung neuer digitaler Geschäftsmodelle. Das erklärt auch, warum 72% der Unternehmen als einen konkreten Erfolg durch Digitalisierungsmaßnahmen die Nutzung neuer Technologien / Markttrends nennen.
Bestehende Strukturen sorgen für Stillstand
In der Studie wurde offensichtlich, dass sich deutsche Unternehmen nur schwer aus ihren bestehenden Strukturen lösen können, um neue Geschäftsmodelle und Prozesse zu entwickeln (58% der Unternehmen sehen das Festhalten an bestehenden Strukturen als das zweitgrößte Hemmnis der Digitalisierung). Durch die notwendigen Umstrukturierungen bei der digitalen Transformation muss bei den Unternehmen ein Umdenken stattfinden (z.B. auch was die Zusammenarbeit zwischen Marketing und Vertrieb angeht) und ihre Aktivitäten müssen sich im Zuge der Digitalisierung verbessern. Zum jetzigen Zeitpunkt sind Unternehmen neben der Verteidigung bestehender Strukturen "zu festgefahren im jeweiligen Bereich" (39%), "zu unflexibel und langsam" (37%) und die "Scheu vor notwendigen weitreichenden, radikalen und disruptiven Entscheidungen" (32%) ausgebremst. Bleibt der fehlende Mut der Führungskräfte bestehen und setzt sich die Verteidigung des IST-Zustandes fort, so verhindern diese eine erfolgreiche digitale Transformation.
Deutsche Unternehmen verkennen den schnellen Wandel der Digitalisierung
Laut der etventure Studie finden 42% der Unternehmen ihre bisherigen Aktivitäten gut bis sehr gut, aber nur 29% können durch Digitalisierungsmaßnahmen eine Umsatzsteigerung verzeichnen. Dieses Bild spiegelt sich auch in den Erwartungen für die kommenden drei Jahre wider. So sind 59% der Unternehmen der Meinung, dass sich fehlende Maßnahmen zur digitalen Transformation nicht auf ihren Umsatz auswirken werden. Weiterhin rechnen 49% der Unternehmen, dass sich Folgen der erfolgreichen/nicht-erfolgreichen Digitalisierung erst in 3-5 Jahren oder noch später Umsatzfolgen für sie bemerkbar machen werden. Diese Unternehmen verkennen den schnellen Wandel der Digitalisierung und sind sich den Auswirkungen auf ihr eigenes Geschäftsmodell nicht bewusst.
Probleme bei nutzerzentrierten Prozessen
Durch den schnellen Wandel in der digitalen Welt ist es essentiell, auf die Bedürfnisse der Nutzer einzugehen und ihre Entscheidungsprozesse nachvollziehen zu können. An dieser Stelle treten bei den deutschen Unternehmen Probleme auf, denn 51% der Entscheidungsträger nennen weiterhin die fehlende Erfahrung bei nutzerzentriertem Vorgehen als das zweitgrößte Hemmnis im Prozess der digitalen Transformation (Vergleich 2017: 63%). Um diese Probleme zu beheben, sollten die Unternehmen weiterhin auf die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter im digitalen Bereich setzen (aktuell: 72%) und verstärkt Methoden zur Nutzerzentrierung implementieren (aktuell nutzen das nur 43% der Unternehmen).
Mit Inbound Marketing neue Kunden gewinnen
Im Rahmen der Digitalisierung nennen 49% den Zugang zu neuen Kundengruppen und 44% der Unternehmen die Optimierung der Kundenerfahrung als konkrete Erfolge durch Digitalisierungsmaßnahmen. Damit Unternehmen neue Kunden gewinnen können, gilt es, sich den Herausforderungen des Marketings zu stellen und Bereiche klar zu definieren (lesen Sie dazu auch unseren Artikel "Die Marketingorganisation der Zukunft - So kann sie aussehen."). Unsere Meinung: Um neue Kundengruppen anzusprechen und Kundenerfahrungen zu optimieren sollten deutsche Unternehmen ihre Mitarbeiter besonders im Bereich des Inbound Marketings schulen. Denn Inbound Marketing zielt auf die Bedürfnisse der Kunden ab und hilft ihnen bei der Problemlösung, ohne sie direkt mit Werbung zu belästigen. Durch positive Erfahrungen mit dem Unternehmen können Kunden so langfristig gewonnen werden. Im Erklärvideo zu Inbound Marketing erfahren Sie mehr zum Thema.
Sie möchten in Ihrem Unternehmen eine Inbound Marketing Strategie implementieren, wissen aber nicht wie? Kontaktieren Sie uns, wir beraten Sie gerne.