GrowthDrivenDesign

Growth Driven Design - schrittweise zur neuen Website

Website Projekte sind meist langwierig und beinhalten viele Iterationen, bis auch jeder im Unternehmen abgeholt ist. Mit dem Launch der Seite kommt die große Erleichterung: Endlich geschafft! "Jetzt haben wir die nächsten Jahre Ruhe." Ganz schön zeitintensiv und kostspielig! Es gibt aber auch einen alternativen Ansatz zum abgeschlossenen Projekt: Beim Growth Driven Design (GDD) wird eine Website Schritt für Schritt weiterentwickelt. Das heisst aber nicht, dass es hier keinen genauen Plan gibt. Wie genau das funktioniert und für wen dieses Vorgehen eine Option sein kann, haben wir für euch zusammengefasst: 

Wann wird es Zeit für eine neue Website?

Website Relaunch Projekte sind meist Themen mit vielen Anspruchsgruppen in einem Unternehmen. Jeder Bereich hat hier eigene Vorstellungen und eben auch Meinungen darüber, wann die Seite ein neues Gesicht benötigt. Unabdingbar wird es dann, wenn die Ziele der Seite nicht mehr erfüllt werden. Folgende kommen dabei in Frage: 

  • Schlechte Auffindbarkeit - Ihre Seite erscheint gar nicht oder nur für wenige Suchbegriffe auf Seite 1 bei Google.
  • Zu wenig neue Kontakte - es werden keine neuen Kontakte und kaum oder gar keine Anfragen für das Produkt generiert.
  • Schlechte UX & veraltete Technik - Besucher verlassen die Site wegen schlechter Nutzerführung, veraltetem Content oder langer Ladezeiten.

Sicher ist nicht jeder Punkt gleich Anlass für einen Relaunch oder größere Veränderungen - mangelndes Ranking kann ein grundsätzliches Content Problem sein, welches nur mit einer neuen Seite sicher nicht behoben wird. Liegt das Problem allerdings tiefer, und betrifft es beispielsweise die Seitenstruktur und Sitemap, kann "neubauen" einfacher und günstiger sein als Renovierung. 

Das klassische Website Projekt

Ein klassisches Website Projekt läuft im Grunde immer nach einem einheitlichen Schema ab. Nach einer Analyse Phase beginnt die Konzeption, bei der Sitemap, Ziele, etc. festgelegt werden. Danach beginnt das Screen Design - dabei entstehen zunächst einfache Mock-ups, die später immer detaillierter werden. Darauf folgen die Programmierung, die Befüllung der Seite sowie der Live-Gang. 

Das Projekt erstreckt sich meist auf einen Zeitraum von 3 bis 6 Monaten - alle Maßnahmen werden hier gebündelt, was in der Regel zu einer hohen Auslastung der Beteiligten führt. Dabei kann es natürlich auch zu Zeit- und Budgetüberschreitungen kommen - insbesondere wenn Entscheidungen auf Basis von subjektiven Kriterien, das Layout betreffend, getroffen werden. 

Die hohen Kosten und der Umfang des Projektes führen häufig dazu, dass allein der Prozess der Agenturauswahl, Freigabe der Budgets, Briefings und Angebote Monate erfordert. Klar, es handelt sich um eine große Investitionsentscheidung. 

Zu den weiteren Risiken gehören:

Risiken eines klassischen Website Projektes

  • Einmalige Kosten, in der Regel von 15.000 € bis teilweise mehr als 50.000 Euro 
  • Hohe Auslastung der Beteiligten im Projektzeitraum von ca. 3 bis 6 Monaten
  • Risiko von Überschreitungen des Budgets oder der Deadline
  • Keine Garantie, dass die Website nach dem Relaunch besser performt
  • Oftmals basiert der Relaunch auf subjektiven Designentscheidungen und weniger auf konkreten Daten

Der Growth Driven Design Ansatz

Der Growth Driven Design Ansatz, also ein wachstumsorientiertes Design, ist ein moderner Ansatz auf Basis der Inbound Marketing Methodik. Dabei geht es weniger um DAS eine Projekt, sondern die kontinuierliche Verbesserung und Optimierung der Seite. Typische Fehler beim Website Relaunch lassen sich hier vermeiden. 

Die Grundprinzipien des Growth Driven Design

Der Growth Driven Design Ansatz verfolgt drei Grundprinzipien, die ihm von einem traditionellen Ansatz unterscheiden: 

  • Risikominimierung durch schrittweises Vorgehen
  • Kontinuierliches Lernen und Optimieren
  • Enge Abstimmung von Marketing & Sales

Mit dem Growth Driven Design Ansatz wird die neue Website in Phasen mit einem agilen Ansatz entwickelt. So erhält man innerhalb eines Monats eine "Startrampe". Von dort aus lassen sich die Auswirkungen des neuen Designs sofort messen und das Benutzerverhalten und die Daten im ersten Monat bewerten. Anschließend optimiert man monatlich Design und Inhalte, basierend auf dem Echtzeit-Nutzerverhalten seiner Buyer Personas. 

Growth Driven Design Ansatz

 

Bei den Änderungen kann es sich um neue Seiten, eine neuen Seitentyp sowie Änderungen in der Sitemap aber auch Landing Page Optimierungen oder CTA Anpassungen handeln. 

 

 

Die einzelnen Phasen des Growth Driven Design Ansatzes

Die Growth Driven Design Methodik unterteilt sich im Wesentlichen in drei Phasen: die Strategie, das Launch Pad und die schrittweise Implementierung. 

Phase 1: Strategieentwicklung

Eine klar ausgearbeitete Wachstumsstrategie ist die Grundlage für einen optimalen Projektstart. Am besten basierend auf konkreten Kennzahlen: 

  • Welche Besucher wollen wir erreichen? Wie viele?
  • Welche Themen interessieren sie und wie können wir diese auf der Website platzieren? 
  • Wie können Conversions gestaltet und optimiert werden? Welche Angebote haben wir?

Wie beschrieben, stehen hier klar messbare Ziele im Fokus des Projektes - und eben weniger einzelne Funktionen oder das Design der Seite - was natürlich nicht heißt, wir können es in dem Projekt vernachlässigen. Denn die Nutzerführung und die Customer Experience sind wichtige Faktoren für den späteren Erfolg. 

Phase 2: Launch Pad

Das Ziel der Launch Pad-Website ist es, schnell eine Website zu erstellen, die besser aussieht und eine bessere Leistung erbringt als das, was wir heute haben, aber nicht unser Endprodukt ist. Das Launch Pad ist die Grundlage, auf der wir das tatsächliche Benutzerverhalten erfassen und optimieren können.

Phase 3: Kontinuierliche Optimierung

Normalerweise kommt nach dem Launch die große Erleichterung: "Puh, der Relaunch ist geschafft!" Beim Growth Driven Design Ansatz beginnt der ganze Spaß jetzt erst. Ein Großteil der Zeit und des Budgets wird für die kontinuierliche Optimierung reserviert. Idealerweise in einzelnen Sprints, wie aus der Software Entwicklung bekannt, wird die Seite Schritt für Schritt verbessert. 

  1. Planung der Verbesserungen: Identifiziert Bereiche, die verbessert werden können, um die Website an die Bedürfnisse eurer Benutzer anzupassen. Priorisiert diese Verbesserungen basierend auf ihrem potenziellen Einfluss auf eure Ziele.

  2. Iterative Entwicklung: Implementiert kontinuierlich Verbesserungen anhand eines agilen Entwicklungsansatzes. Das kann die Aktualisierung von Inhalten, die Optimierung der Benutzererfahrung, die Einführung neuer Funktionen oder das Testen verschiedener Designelemente umfassen.

  3. Datengesteuerte Analyse: Nutzt Analysetools, um die Leistung eurer Website zu überwachen und zu verstehen, wie Benutzer mit den Änderungen interagieren. Basierend auf diesen Erkenntnissen passt eure Strategie an und plant weitere Verbesserungen.

  4. Zyklische Anpassung: Wiederholt den Prozess regelmäßig, indem ihr kontinuierlich neue Verbesserungen einführt und auf die sich wandelnden Anforderungen eurer Benutzer reagiert.

Unsere Erfahrung mit dem Growth Driven Design Ansatz

Wir selber als Webdesign Agentur nutzen das Growth Driven Design Verfahren für die Anpassungen unserer Website. Nach der Umstellung auf das HubSpot CMS haben wir in mehreren Workshops unseren Bedarf ermittelt und angepasst. Unsere Herausforderungen damals: Zu viel unstrukturierter Content, vor allem im Blog. Viel zu viele Angebote auf unserer Website, zu unklare Darstellungen unserer Leistungen sowie schlechte Performance in Bezug auf organische Auffindbarkeit. Gesagt, getan - nach zwei Monaten stand die neue Seite auf dem HubSpot CMS in Grundzügen. Jetzt arbeiten wir strukturiert in einzelnen Sprints, die jeweils über 2 bis 3 Monate bei uns laufen. Dabei beginnt jedes Quartal mit einem Planungsworkshop - wir analysieren die Performance der Seite der letzten Monate mit verschiedenen Tools. Danach erarbeiten wir Maßnahmen, um unseren Jahreszielen wieder ein Stück näher zu kommen, priorisieren, verteilen die Aufgaben und los gehts! Das Ergebnis: Neben einer Verbesserung der Performance der Seite arbeiten wir weitaus strukturierter und zielgerichteter! Im Grunde kennt jeder seine Aufgaben für die nächsten Monate und wir vermeiden Situationen, wo es heisst: "Hey, ich hab auf der Seite tollewebsite.de was cooles gesehen, lass uns das auch mal machen" Zumindest meistens 😜.

 

 

Photo by Samuel Zeller on Unsplash

Cover Photo by Iker Urteaga on Unsplash