Videos sind ein immer wichtiger werdender Bestandteil von Content Marketing. Neben Imagefilmen, Tutorials und kurzen Handy Spots sind vor allem Erklärvideos hoch bei den Unternehmen im Kurs. Kein Wunder, denn die 30 bis 90 Sekunden kurzen Videospots können nahezu jedes Thema erklären, ohne dass man auf teuren Realdreh setzen muss. Dennoch kommen auch bei Erklärfilmen einige Kosten zusammen. Und je nach Erklärfilm Anbieter können die ganz schön variieren. Wir haben die einzelnen Komponenten einmal zusammengestellt, so dass ihr in Zukunft eine Vorstellung davon habt, mit welchem Budget ihr für eure Erklärvideos kalkulieren müsst.
Idee & Konzeption
Nicht jeder ist sich darüber im Klaren, aber diese Position ist die Allerwichtigste. Wie mit jedem Content verfolgt ihr auch mit euren Erklärvideos ein bestimmtes Ziel. Das gilt es zu formulieren.
Briefing
Und je klarer die Strategie und das Briefing, desto besser und zielgerichteter kann eure Erklärvideo Agentur den Erklärfilm produzieren. Faustregel: je weniger Input ihr liefern könnt, desto mehr Zeit sollte sich der Erklävideo Anbieter dafür nehmen und sich das Briefing unter Umständen selbst einholen bzw. hinterfragen und ergänzen. Denn für den Erfolg eines Erklärvideos ist es sehr wichtig zu wissen, was eure Botschaften sind, wer genau die potenziellen Zuschauer sein werden und was sie tun oder im Kopf haben sollen nachdem sie das Video gesehen haben. Ebenfalls essentiell: über welche Kanäle soll das Video verbreitet werden und in welchen Formaten braucht ihr den Erklärfilm? Hier stellt ihr die Weichen für den Erfolg oder Misserfolg eures Erklärvideos.
Erklärvideo Konzept & Storytelling
Aus dem Briefing entwickelt eure Erklärvideo Agentur ein Konzept. Auch hierfür sollte man ihr Zeit geben. Sie muss sich mit dem Briefing beschäftigen, zum Thema, eurem Unternehmen und eurer Zielgruppe Recherche betreiben. Sie muss aus all diesen Informationen den Extrakt herausziehen, so dass sie daraus die kreative Idee für das Video entwickeln kann. Daraus entstehen die Story, der grafische Stil und die Art der Animation. Diese werden im Drehbuch zusammengefasst. Je kreativer und individueller ihr euch das Video wünscht, desto mehr Stunden braucht die Agentur. Kostenpunkt: ca. 1.000 bis 3.000 Euro.
Storyboard und Grafiken
Nachdem die Story steht, geht es an die Grafiken, Bilder oder Illustrationen. Je nach Anspruch und Budget werden dazu fertige Icons, Bilder oder Grafiken lizenziert und für euch angepasst oder ein Grafiker bzw. Illustrator oder Fotograf erstellt eure eigenen Bilder und Zeichnungen. Diese werden in einem Storyboard zusammengefügt. Daraus lässt sich entnehmen, was genau in welcher Szene des späteren Videos passieren wird. Die Kosten für diesen Punkt können stark variieren: setzt ihr auf günstiges Stockmaterial, hochwertige und damit teurere Lizenzbilder, individuelle einfache Grafiken oder sehr detaillierte bzw. viele Grafiken pro Szene? Und wie lange ist die Laufzeit Ihres Videos? Je länger das Video, desto mehr Grafiken werden benötigt, desto länger sitzt der Grafiker daran. Kostenpunkt: durchschnittlich zwischen ca. 500 Euro bis 5.000 Euro.
Tipp: Welcher Stil zu euch passt? Sprecht am besten mit eurer Erklärvideo Agentur. Erste Anregungen und einen Überblick über mögliche Stile erhaltet ihr hier.
Sprechertext und Sprecher
Wünscht ihr einen Sprecher oder eine Sprecherin für euer Video, schreibt ein Texter den Sprechertext. Gar nicht so einfach! Denn der Texter muss nicht nur sämtliche Inhalte in ca. 50 bis 150 Wörtern auf den Punkt bringen, sondern auch so schreiben, dass es sich a) für eine Sprachaufnahme eignet und b) dass sich darauf gut animieren lässt. In der Regel sind ein bis zwei Korrekturphasen enthalten, denn hier prüfen Sie, ob das später Gesagte auch korrekt und vollständig ist und Ihre Position richtig widerspiegelt. Rechnet mit ca. 400 bis 800 Euro für den Sprechertext.
Nun kommt der Sprecher oder die Sprecherin ins Spiel. Je nach Bekanntheitsgrad, Erfahrung und Sprache kostet der oder die für bis zu 3 Minuten ab ca. 400 bis 1.000 Euro inklusive Online Nutzungsrechte. Wollt ihr den Erklärfilm auch im TV oder Kino zeigen erhöhen sich die Gebühren für die Nutzungsrechte. Ein guter Orientierungspunkt ist die Gagenliste deutscher Sprecher. Dazu kommt oft noch eine Gebühr für die Studiomiete von ca. 50 bis 100 Euro.
Animation
Stehen alle Grafiken, Fotos oder Illustrationen, kommt der Motion Designer ins Spiel. Er erweckt die statischen Bilder zum Leben - sie bewegen sich! Je mehr oder fließender die Bewegung und je länger die Laufzeit des Videos, desto höher die Kosten. Kalkuliert für einen typischen Erklärfilm bis 90 Sekunden mit ca. 2.000 bis 4.000 Euro.
Sounddesign und Musik
Schaut man sich das Video in diesem Status an, wirkt es oft trotz Animation noch ziemlich langweilig - es sei denn, es wurde extra als Video ohne Sound konzipiert. Ist aber Sound vorgesehen, wirkt es ohne diesen nicht sehr lebendig. Erst die passenden Geräusche machen daraus ein wirkliches Abenteuer für den Zuschauer, und er kann so richtig in das Geschehen hineintauchen. Auch hier lässt sich unterscheiden zwischen Standard Sounddesign mit Sounds aus Datenbanken oder individuellem Sounddesign, bei dem ein Sounddesigner die Geräusche und Musik extra für das Video komponiert. Noch eine wichtige Frage: gemafreie oder gemapflichtige Musik? Das kann auch für später einen Unterschied machen und Folgekosten mit sich bringen! Kostenpunkt inklusive Online Nutzungsrechte ab ca. 250 bis 2.000 Euro. Auch hier gilt: TV-oder Kino-Rechte kosten mehr.
Rendering & Bereitstellung
Ist das Video fertig, muss es noch aus dem Animationsprogramm "herausgerendert" werden. Das bedeutet, es wird in einem Format gespeichert, in dem Ihre Zuschauer es auch anschauen können. Das muss also zum Anwendungsfall und den Kanälen passen, auf denen es veröffentlicht werden soll. Da man hier mit großen Datenmengen hantiert, nimmt Rendering eine gewisse Zeit und Kapazität in Anspruch, auf dem der Mac oder PC des Motion Designers nicht für andere Arbeiten genutzt werden kann. Dafür wird in der Regel eine Renderpauschale in Rechnung gestellt. Kosten um 100 Euro.
Video Nutzungsrechte
Ein großer Kostenfaktor können auch die Nutzungsrechte für das Video sein. Überlegt euch vorher, wofür ihr euer Video lizenzieren wollt: reicht eine Online Nutzung für eure Webseite und Social Media? Mit dieser Lizenz könnt ihr das Video auch vor Ort beim Kunden oder auf Messen und anderen Events abspielen. Dies ist in der Regel in den oben genannten Kosten bereits enthalten. Braucht ihr auch TV-Nutzungsrechte, zahlt ihr mehr. Und wenn ihr die Grafiken aus den Videos für andere Zwecke nutzen möchtet, kostet auch das in der Regel Nutzungsgebühren. Wer sämtliche offene Daten haben möchte, zahlt auch dafür. Die Kosten variieren sehr stark nach Art der Rechte und Anwendungsfälle. Sprecht bei Bedarf am besten direkt den Erklärvideo Anbieter eurer Wahl an.
Fazit: Kalkulation von Erklärvideo Kosten
Erklärvideo ist nicht gleich Erklärvideo. Die Erklärvideo Kosten hängen von vielen kleinen Stellschrauben ab. Daher kann es den einen Preis für ein Erklärvideo eigentlich nicht geben. Im Endeffekt müsst ihr entscheiden, welche Komponenten für euch besonders wichtig sind und was zu euren Zielen und eurem Budget am besten passt. Ist euer Budget nur sehr überschaubar, solltet ihr eventuell darüber nachdenken, im ersten Schritt gar kein Erklärvideo zu machen, sondern eventuell mit einer Infografik oder vielleicht auch nur einem eBook oder Blogartikel zu starten. Es gibt auch noch die Möglichkeit, mit Erklärvideo Software ein Erklärvideo selber zu machen. Aber auch hier müsst ihr als Erklärvideo Anfänger eine Menge Zeit hineinstecken mit der Gefahr, am Ende mäßige und vor allem austauschbare Ergebnisse zu haben... Unser Tipp: wenn ihr Erklärvideos in eure Content Marketing Strategie integrieren möchtet, geht das Thema richtig an. Die Vorarbeit und eventuell auch anfänglich mehr Kosten werden sich langfristig auszahlen. Eben ganz im Sinne von Content Marketing. Wir wünschen euch viel Erfolg!
Haben wir euch inspiriert?
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