Virtual Reality für b2b? #ecommka gibt einen Ausblick!

Virtual Reality für b2b? #ecommka gibt einen Ausblick!

"Mit VR werden wir nicht mehr verkaufen - aber deutlich hochwertiger!" Das ist die Quintessenz des E-Commerce-Forums vom 1. Juni 2017 in Karlsruhe. Die #ecommka-Experten sind der Ansicht, dass wir erst ganz am Anfang einer Entwicklung stehen, die schnell zu einem Massenmarkt werden wird. In Zukunft wird es ganz selbstverständlich sein, mit Hilfe von Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) intensiver zu lernen oder Produkte zu erleben. Hier sind kaum Grenzen gesetzt. Das spielt insbesondere b2b Unternehmen in die Karten, denn hier entstehen Produkte und Dienstleistungen in der Regel erst nach Beauftragung und sie sind für die Kunden nur schwer greifbar. Das kann sich bald ändern.

In naher Zukunft wird es laut #ecommKA Experten nicht mehr abwegig sein, die Erde aus der Sicht eines Astronauten zu erleben. Oder wäre es nicht klasse, wenn wir uns durch den menschlichen Körper bewegen könnten, um die komplexen Vorgänge besser zu verstehen? Den Grundstein für die Verbreitung der VR- und AR-Technologie haben in den letzten Jahren bereits Snapchat, Pokemon Go und die VR Spieleindustrie gelegt. Damit wird sich die Art des Erlebens von Inhalten verändern. Denn nun müssen wir nicht mehr ein Medium interpretieren, sondern unser Gehirn wird selbst zum Medium und die Erfahrung unmittelbarer und direkter als zuvor. Aber nicht nur für den b2c-Bereich ergeben sich mit AR und VR ganz neue Möglichkeiten. Auch im b2b wird sich einiges verändern.

 

Definition von Virtual Reality und Augmented Reality

Dazu gleich mehr. Doch zunächst sollten wir kurz definieren, was man eigentlich unter VR und AR versteht: Im Grunde geht es um die Darstellung einer computergenerierten, virtuellen Umgebung. In der Virtual Reality (VR) taucht der Benutzer, meistens mit Hilfe einer Datenbrille, komplett in eine computergenerierte Welt ein. In der Augmented Reality (AR) sieht man die Welt um sich herum so, wie sie ist. Zusätzlich projiziert die Brille weitere Informationen wie Texteinblendungen, Video, Ton oder animierte 3D-Inhalte, mit denen der Träger interagieren kann

Das VR Ökosystem wächst - und damit die Möglichkeiten

Laut Oliver Wöhler von HTC Vive gibt es das VR, wie wir es aktuell erleben, erst seit etwa einem Jahr. Was in acht Jahren möglich sein wird, kann man sich gar nicht ausmalen! Bei HTC Vive wird das Ökosystem VR immer flächendeckender und mit verschiedenen Maßnahmen ausgebaut. Viveport (sozusagen der APP-Store von HTC) wird sich auch für andere Hersteller öffnen. Durch die neue Tracker-Technologie, mit der man keine Controller mehr braucht, können reale Gegenstände in das VR Ökosystem aufgenommen werden. Auch Außenstehende können am eigenen VR-Erlebnis teilhaben und via Tracker und Smartphone in die Anwendung geholt werden. Das nennt man bei HTC "Social Sidekicks".

Beispiel Audi: hochwertigere Verkäufe dank VR

Zudem wird es dieses Jahr auch die Vive ohne Kabel geben. Die VR-Brille wird leichter handhabbar und langsam erschwinglich. Das könnte auch ihren Einzug in den Handel begünstigen. Hier waren sich Oliver Wöhler und Christian Schmidt (World of VR) einig: „Mit VR werden wir nicht mehr verkaufen, aber deutlich hochwertiger!“ Audi hat hier anscheinend schon messbare Zahlen. Hier kann man sein Auto virtuell durchkonfigurieren. Und das soll dazu beitragen, dass die Fahrzeuge mit deutlich mehr Extras und Features ausgestattet werden. Sie können also teurer verkauft werden als ohne VR. Im E-Commerce könnte sich der Einsatz von VR ebenfalls lohnen. Beispiel Zalando: hier liegt die Retourenquote bei rund 50%. Das stellt einen enormen Kostenfaktor dar. Den könnte man laut Schmidt mit VR Maßnahmen senken, indem man vorher die Produkte virtuell präsentiert. Bei Amazon und Alibaba arbeiten Teams an diesem Thema.

VR- und AR-Technologie machen Schulungen effizienter

Naheliegend ist zudem das Thema Schulungen und Workshops. Denn diese können sowohl zeit- und ortsunabhängig als auch kosteneffizienter stattfinden. Ein zusätzlicher Vorteil: mit AR und VR macht das Lernen richtig Spaß! Die Chance ist also groß, dass Mitarbeiter sich gerne mit Schulungsthemen beschäftigen; womöglich gar in ihrer Freizeit. Zudem kann die neue Technologie auch das Interesse weiterer Abteilungen wecken, die früher bei herkömmlichen Schulungen gar nicht erst dabei gewesen wären. Nun beschäftigen sie sich dank Spieltrieb eventuell ganz freiwillig mit neuen Themen.

Virtual Reality für b2b: Einsatzbereiche von VR und AR

Weitere Einsatzbereiche im b2b Umfeld gibt es zum Beispiel im Content Marketing, in Produktentwicklung, Wartung, Support und Logistik. Techniker können komplizierte Reparaturen ohne Spezialwissen durchführen. Informationen wie Einbauanleitung oder Schaltpläne kommen bequem auf die Brille und die Hände bleiben frei zum Arbeiten. Im Marketing und Vertrieb lassen sich komplexe Inhalte vereinfachen, Produkte können virtuell vor dem Kauf getestet werden.

Herausforderungen sind lösbar

Tobias Fandrich, ein geladener AR-Experte auf dem E-Commerce Forum, sprach einer Herausforderung im Marketingeinsatz an: Kunden und Interessenten, die AR nutzen wollen, müssen sich erst die jeweilige App herunterladen. Das stellt eine Hemmschwelle dar. Aber das wird sich bald ändern: Mit dem neuen Betriebssystem von Apple wird es möglich, AR direkt im Webbrowser und mit einem Marker im Raum anzuwenden. Im Herbst wird das neue iPhone 8 auf den Markt kommen und man munkelt, es könne mit einer Tiefenkamera ausgestattet sein, die den Raum scannen kann. Damit dürfte laut Fandrich die echte Augmented Reality in einem halben Jahr in der breiten Masse ankommen. Wir sind gespannt!

 

Über den Autor

MG_3239kleinq-150x150.jpgRalf Theis ist PR & Marketing Manager bei der Flagbit GmbH & Co. KG. Als studierter Germanist kümmert er sich um das Content Marketing bei Flagbit und ist zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit, Social Media und die Organisation des E-Commerce Forums Karlsruhe. Er beschäftigt sich intensiv mit aktuellen E-Commerce Trends sowie innovativen Shopkonzepten und bloggt regelmäßig auf ecommerce-forum.de.

 

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