Mein erstes Mal INBOUND19 in Boston
Erste Male sind immer etwas Besonderes! Deshalb sah ich auch meinem ersten Besuch für Mark Lotse bei der INBOUND19 mit Spannung entgegen. Mein Fazit? Die INBOUND19 ist mit deutschen Konferenzen nicht zu vergleichen! Bei der INBOUND19 gab es in Szene gesetzte Vorträge, Stars und Sternchen, eng getaktete Sessions, Mittagessen auf der Rolltreppe und vor allem: Kaffee, Kaffee, Kaffee.
Die INBOUND19, von HubSpot organisiert, findet seit 2012 jährlich in Boston statt. Bei der Messe steht der Austausch zwischen Personen aus den Bereichen Marketing, Sales und Customer Success im Mittelpunkt. Jeder der Teilnehmer (dieses Jahr waren es mehr als 26.000!) möchte Neues lernen und Inspiration sowie neue Kontakte von der INBOUND19 mitnehmen.
Dieses Jahr war ich das erste Mal vor Ort und konnte die INBOUND19 hautnah miterleben. Die Energie der Teilnehmer und Speaker ist zu spüren und man merkt, dass alle hochmotiviert sind und das Thema Inbound Marketing leben. Wie viele andere Teilnehmer auch habe ich mir meine Agenda voll gepackt, viel gesehen und viel erlebt. Wer mehr wissen will, liest direkt weiter.
1. Qualität und Dramatik gehen Hand in Hand
Bei der INBOUND19 werden Präsentationen nicht einfach nur vorgetragen. Die Außendarstellung ist dabei genauso wichtig wie die Qualität der Präsentationen. Im Gegensatz zu deutschen Konferenzen werden die Vorträge, besonders die Spotlights auf der Main Stage, richtig in Szene gesetzt: Musik, Lichtershows, Tanzeinlagen und vieles mehr kommen hier nicht zu kurz.
Dazu gehört auch, dass bei der INBOUND19 nicht nur Speaker aus den verschiedenen Fachgebieten ihr Wissen weitergeben, sondern auch international bekannte Stars auf der Bühne auftreten. So gab es dieses Jahr Vorträge von Alexis Ohanian, Elizabeth Gilbert und Rachel Botsman sowie On Stage Interviews mit Jennifer Garner & John Foraker, Katie Couric und Janelle Monaé.
2. Customer Experience, Trust und Disruption
Brian Halligan und Dharmesh Shah haben in ihrer Keynote die Richtung vorgegeben, die sich auch in den Vorträgen anderer Teilnehmer gespiegelt haben: der Kunde rückt wieder ins Zentrum der Aufmerksamkeit. In Zukunft geht es darum, dem Zuschauer noch besseren Content und noch bessere Erlebnisse zu liefern, um dadurch sein Vertrauen zu gewinnen. Customer Experience, Trust, und Disruption waren die Worte, die dieses Jahr auf der INBOUND19 am häufigsten genannt worden sind. Ziel sollte es sein, die Qualität der eigenen Leistungen zu kennen und dem Kunden einzigartige, positive Erlebnisse zu bieten (wer einmal eine schlechte Erfahrung gemacht hat, der ist wahrscheinlich für immer verloren). Deswegen ist es wichtig, sich selbst treu zu bleiben und seine Werte zu leben, sodass der Kunde nicht durch falsche Versprechungen angelockt und am Ende verschreckt wird (consistency is key).
3. Nimms mit Humor
Ohne Frage: Qualität zählt. Trotzdem nehmen sich die meisten Speaker auf der INBOUND19 selbst nicht zu ernst, sondern sind zu Späßen aufgelegt. So nehmen sie sich selbst oder ihre Fachrichtung gerne mal auf die Schippe. Auch bei technischen Problemen kamen die Vortragenden nicht ins Schwitzen, sondern blieben locker und entspannt. Die Besucher blieben bei hiccups ruhig, Beschwerden gab es keine. Bei Nichtgefallen haben die Zuschauer (mit Rücksicht auf andere Teilnehmer) leise den Seminarraum verlassen.
4. Sessions, Sessions und noch mehr Sessions
Die Besucher haben die Qual der Wahl: an vier Tagen wurden ihnen über 250 verschiedene Sessions angeboten. Wer so viel wie möglich mitnehmen wollte, hatte dementsprechend einen vollen Zeitplan und ist von einem Raum zum anderen gehetzt. Denn zwischen den verschiedenen Sessions waren jeweils nur 30 Minuten Zeit, um zur nächsten Veranstaltung zu gelangen und sich Kaffee oder Mittagessen zu besorgen. Wer die Möglichkeit hatte, hat hier und da eine Session ausfallen lassen und sich die Zeit zum Durchschnaufen genommen.
5. Mittagessen? Gibt's auf der Rolltreppe
Auf der INBOUND19 gab es verschiedenen Stationen, um seinen Energiebedarf zwischen Veranstaltungen zu decken: Cafés, Theken und als besonderes Highlight die Food Trucks auf dem Lawn on the D. Dabei hatte man eine große Auswahl. Auch vegan, vegetarisch, glutenfrei und sogar Essen für Allergiker stand zur Auswahl. Auf Wunsch wurde auf Allergien speziell eingegangen. Wer wollte und die Zeit hatte, konnte sein Essen auf dem Rasen oder einer Schaukel genießen. Die meisten Besucher hat man jedoch auf Bänken vor Seminarräumen, auf der Rolltreppe oder im Seminarraum direkt essen sehen. Keine Zeit!
6. Warnung: Akku leer
Für Dharmesh Shah und viele der Besucher eine Angst: das rote Akku-Zeichen. Und nun? Auf der INBOUND19 gab es einige Aufladestationen für Smartphones und Powerbanks, sodass Besucher ihre aufgeladenen Geräte zu einem späteren Zeitpunkt wieder abholen konnten. Laptop-Akku leer? Damit war keiner alleine: Menschen saßen überall im Gebäude verteilt auf dem Boden. Ob Steckdosen auf Bodennähe, in Seminarräumen oder an Tischen: jegliche Möglichkeit, um den Akku aufzuladen, wurde genutzt. Wer seinen Akku in den Seminarräumen aufladen wollte, hatte leider Pech: aus Brandschutzgründen nicht erlaubt. Dann eben doch der Boden.
7. Kaffee, Kaffee, Kaffee
Wichtigstes Nahrungsmittel während der INBOUND19? Ganz klar: Kaffee! Die Besucher waren fast durchgängig mit Kaffee bewaffnet, um den langen Tag zu überstehen. Ohne Koffein scheint in den USA nichts zu gehen. Dabei reicht der normale Becher aber nicht aus: ein halber Liter muss schon sein. Egal ob heißer Kaffee oder Eiskaffee: war der Becher einmal leer, konnte man ihn an verschiedenen Stellen wieder auffüllen.
8. Kontaktfreudigkeit
Bei der INBOUND19 sind viele interessierte Ansprechpartner aus Unternehmen, Agenturen und Kleinunternehmen unterwegs. Der Austausch zwischen den Besuchern ist von den Organisatoren gewünscht und wird aktiv gefördert. Wer Schwierigkeiten damit hat, dem wurden in der Willkommensrede drei Fragen vorgeschlagen, um ins Gespräch zu kommen. Das wurde von den Besuchern rege genutzt: der Wissensaustausch und Networking fanden vor, während und nach Sessions statt. Zusätzlich waren die Parties am Abend der ideale Platz, um sich mit Gleichgesinnten zu unterhalten.
9. Party like there's no tomorrow
Neben der Wissensvermittlung und dem Lernen durfte eins natürlich nicht zu kurz kommen: die Parties. Nach den Sessions gab es am Ende jeden Tages eine Stunde Zeit für Drinks und Networking, manchmal auch etwas länger (die Teilnehmer wollten einfach nicht nach Hause gehen!). Am dritten Tag fand die Inbound Rocks statt, auf der die Stand-up Comedians Jaboukie Young-White und Chelsea Handler ihre Acts zum Besten gaben, zur Freude der Besucher. Die Lacher hatten die Komiker ganz klar auf ihrer Seite.
Wer schon mal überlegt hat die INBOUND19 zu besuchen, sollte es sich für das nächste Jahr fest in den Terminkalender aufnehmen. Die INBOUND ist in der Form ein einzigartiges Erlebnis und der Besuch lohnt sich! Ich selbst habe viel neuen Input mitgenommen und bin schon gespannt, was HubSpot für die INBOUND20 plant.