Google Mobile First: Mobil wird Trumpf

Google Mobile First: Mobil wird Trumpf

Im Oktober 2016 war es soweit: Premiere in der Internethistorie! Erstmals überholte die weltweite mobile Internetnutzung die (klassische) Nutzung über Desktop-Geräte. Nur etwa zwei Wochen vor Veröffentlichung dieser Erkenntnis ließ Google verlauten, dass künftig der Mobile Index den Desktop Index als Hauptindex ablösen soll. Was das im Detail bedeutet, welche Auswirkungen der Google Mobile First Ansatz konkret für Sie hat und wann es letztendlich soweit sein wird, erfahren Sie hier.

Google gibt vor und wir ziehen mit

Viele Experten prophezeiten es - und das ist keine Kunst, wenn man einmal die Entwicklung der Internetnutzung seit 2009 betrachtet. Doch wo geht die Reise in Zukunft hin? Suchmaschinen-Gigant Google reagierte zunächst prompt auf die absehbare Entwicklung, zumal die mobilen Suchanfragen über Google schon seit längerem die 50-Prozent-Marke überschritten hatten. Die logische Konsequenz daraus ist Mobile First. Doch wird die Umsetzung des Vorhabens wohl noch etwas länger auf sich warten lassen, als zunächst angenommen. Dazu später mehr.

Wichtig ist vorerst auch die Erkenntnis, dass Google nicht nur reagiert, sondern durch die Bekanntgabe des Mobile First Ansatzes den Vormarsch der Internetnutzung auf mobilen Endgeräten vermutlich ganz aktiv beeinflussen wird. Denn der Erfolg einer Webseite, eines Blogs, einer Landingpage und weiterer Inhalte im WWW wird nicht zuletzt an der Auffindbarkeit durch Suchmaschinen gemessen. Welche Faktoren noch für den Erfolg einer Website speziell bei der Leadgenerierung notwendig sind, haben wir übrigens in einem eigenen Blogpost zusammengefasst. Und wenn nun DIE Suchmaschine schlechthin vorgibt, dass mobile Endgeräte künftig prioritär behandelt werden, kann man nur mitziehen, oder?

Sie können diese Entwicklung natürlich als Bedrohung oder Hürde ansehen. Oder Sie nutzen sie als Chance, Denkanstoß und Investition in die Zukunft. Denn ob mit oder ohne Google: Smartphones und Tablets sind schon jetzt nicht mehr wegzudenken. Und wenn man die rapide Entwicklung der vergangenen Jahre betrachtet, steht die Zukunft wohl ganz im Zeichen der mobilen Internetnutzung.

Was genau bedeutet Mobile First?

Bisher gilt der Desktop-Index als Hauptindex. Das heißt, dass Google primär die Desktop-Variante einer Website crawlt und zusätzlich schaut, ob es hierzu eine mobile Version gibt. Genau dieses Vorgehen kehrt sich mit Google Mobile First um: Es wird also zunächst die mobile Version einer Seite gecrawlt und dann erst geschaut, ob es eine Desktop-Variante gibt. Das bedeutet aber nicht, dass der Desktop-Index gänzlich verschwinden wird. Er verliert lediglich an Gewichtung.

Mobile ist nicht gleich Mobile

Wenn Google von Mobile First spricht, bedeutet das eigentlich Smartphone First. Denn Tablets werden von Google aufgrund ihrer Abmessungen und Nutzungseigenschaften eher den Desktopgeräten zugeordnet. Überprüfen Sie doch mal an sich selbst, wie, wo und wann Sie in Ihrem Alltag das Smartphone nutzen und stellen Sie dies der Tablet-Nutzung gegenüber.

Das Ass im Ärmel: Responsive Design

Es kristallisiert sich deutlich heraus, dass Sie mit einer reinen Desktop-Version Ihrer Website in Zukunft SEO-technisch schlecht aufgestellt sein werden. Und auch, wenn Sie zwar über eine mobile Version verfügen, es sich hierbei aber um eine abgespeckte Version der Desktop-Variante handelt, sollten Sie handeln.

Mit mobilen Website-Varianten, die über eine eigene URL oder sogar Domain abrufbar sind, machen Sie prinzipiell erst einmal nichts falsch. Zwar sind diese gesondert zu pflegen und bedeuten mehr Aufwand, aber Google ist es vorerst egal, inwieweit die mobile Version und die Desktop-Variante miteinander verknüpft sind.

Absolut im Vorteil sind Sie hingegen, wenn Sie frühzeitig auf Responsive Design gesetzt haben. Denn dies bedient den mobilen Index ebenso, wie die zuvor genannten Beispiele über eine eigene URL oder Domain. Zudem ermöglicht Responsive Design Ihnen eine leichtere Synchronisierung und birgt weniger Fehlerpotential.

Checkliste für SEO und Content

Früher oder später wird Google Mobile First Realität. Damit Sie auf diese Wende vorbereitet sind, sollten Sie folgende Punkte prüfen und ggf. anpassen:

  • Ist meine Website über das Smartphone abrufbar/nutzbar?
    Prinzipiell ist natürlich jede Website über das Smartphone abrufbar, jedoch sind reine Desktop-Versionen auf einem kleinen Touchscreen häufig nur sehr schwer handhabbar oder Inhalte werden fehlerhaft angezeigt.
  • Sind die wichtigsten Inhalte vorhanden? Wurde in der mobilen Version reduziert?
    Es ist keine Seltenheit, dass auch im responsiven Bereich Inhalte auf der mobilen Website-Version eingekürzt werden, um die Seite nutzerfreundlicher zu gestalten. Gehen Sie dabei aber sicher, dass die wichtigsten Kernthemen und SEO-relevante Inhalte nicht verlorengehen.
  • Ist die Darstellung auf dem Smartphone benutzerfreundlich?
    Dieser Punkt ist quasi eine Zusammenfassung der ersten beiden Aspekte. Angenommen Sie haben einen sehr langen Text auf Ihrer Desktop-Website, so empfiehlt es sich, diesen für die mobile Nutzung drastisch zu kürzen, da er auf dem verhältnismäßig kleinen Smartphone-Display gleich um ein Vielfaches länger wirkt. Das bedeutet, Ihre mobilen Besucher müssen sich durch Textwüsten scrollen. Aber nicht nur Texte, sondern auch das Webdesign sollte an die großen Unterschiede angepasst sein. Offensichtlichstes Beispiel hierfür: Querformat (Desktop) vs. Hochformat (übliche Smartphone-Nutzung).
  • Kann Google die mobile Website crawlen?
    Und ist die inhaltliche Ebene einzelner Seiten so angelegt, dass eine Verknüpfung zwischen mobiler und Desktop-Version hergestellt werden kann?

Wann ist Mobile First am Zug?

Keine Frage: Google Mobile First ist ein ambitioniertes Vorhaben, das sich nicht von heute auf morgen umsetzen lässt. Wie bereits erwähnt, wurde es bereits im Oktober 2016 angekündigt. Eine schrittweise Einführung sollte bereits 2017 erfolgen, doch wahrnehmbar passiert ist bisher nicht viel. Kürzlich ließ Google dann verlauten, dass sich die Trennung der Indizes noch bis weit ins Jahr 2018 hinziehen könne.

Was sollten Sie nun tun?

Ruhe bewahren. Laut Gary Illyes sei dies zwar ein großer Einschnitt, jedoch könne man erst in etwa fünf Jahren von einem reinen Mobile First Index sprechen. Es geht also noch etwas Zeit ins Land, die Sie hervorragend nutzen können, um sich den bevorstehenden Veränderungen anzupassen. Sollten Sie gerade also vor einem Website Relaunch stehen oder ohnehin schon von einer Webdesign Agentur begleitet werden, lohnt es sich auf jeden Fall, das Thema Google Mobile First anzusprechen!

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